Im Oktober wurden nicht nur die Uhren umgestellt, sondern es fand auch der europäische Monat für Cybersicherheit statt. Was genau es damit auf sich hat, fassen wir hier kurz zusammen.
Der “European Cybersecurity Month” (ECSM) ist eine seit 2012 stattfindende jährliche Kampagne der EU, die das Bewusstsein für Cybersicherheit bei Organisationen und Bürger:innen stärken soll. Das Programm besteht aus Konferenzen, Workshops, Online-Seminaren und anderen Events. Das Ganze wird koordiniert von der EU-Agentur für Cybersicherheit (ENISA) und der EU-Kommission. Jedes teilnehmende Land hat zudem ein eigenes Programm mit regionalen Partnern und Institutionen.
Der Aktionsmonat in Deutschland
In Deutschland wird das Programm vom BSI, dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, koordiniert. Auch in diesem Jahr gab es hunderte von Veranstaltungen, die sich an verschiedene Zielgruppen richteten. Viele davon für Vertreter:innen von Unternehmen und Wissenschaftler:innen und aufgrund der Pandemie viele davon natürlich online. Zu den Schwerpunkten 2021 zählten die Themen “Sicheres digitales Zuhause” und “Erste Hilfe für den Digitalen Notfall”.
Cyber Security Challenge
Seit 2016 wird zudem jedes Jahr die European Cyber Security Challenge veranstaltet, bei der junge Talente in Teams für ihr Land antreten und Herausforderungen aus dem Bereich Cybersicherheit lösen müssen. Dieses Jahr fand das Finale in Prag statt und die deutschen Hacker:innen waren nach 2018 zum zweiten Mal das stärkste Team.
Mehr Aufmerksamkeit wäre wünschenswert
Die mediale Aufmerksamkeit für den Aktionsmonat hält sich in Grenzen. Viele Berichte zu den verschiedenen Events findet man leider nicht, obwohl das Thema Cybersicherheit insgesamt mehr präsent ist. Es wäre wünschenswert, wenn der “Cybersicherheitsmonat” noch mehr als Inspiration für neue Initiativen verstanden wird, gerade in Schulen. Dabei geht es gar nicht so sehr um den Aktionsmonat selbst – obwohl er natürlich eine tolle Chance für alle ist, denen das Thema am Herzen liegt – sondern darum, Cybersicherheit zu einem ständigen Begleiter zu machen.
Cybersicherheit ist ein Alltagsthema
Es ist wichtig daran zu erinnern, dass Cybersicherheit alle Monate des Jahres eine Rolle spielen sollte. Kein Tag ohne Cybersicherheit; ähnlich wie wir stets darauf acht geben sollten, wie wir uns ernähren oder mehrmals am Tag die Zähne zu putzen. Darum schließen wir diesen Artikel mit drei wichtigen Rückfragen, die Sie im Alltag zur Kontrolle benutzen können, wenn Sie im Internet surfen:
- Ist meine Verbindung für Dritte einsehbar?
Das kann häufig der Fall sein, wenn Sie in Cafés online gehen oder sich mit öffentlichen Hotspots verbinden. Um sicherzugehen, dass niemand – weder andere Netzwerkteilnehmer noch Ihr Internetanbieter – Ihre Verbindung beobachten kann, empfiehlt sich ein VPN.
- Gebe ich persönliche Daten preis?
Das kann leichter passieren als man denkt. Wenn Sie zum Beispiel ein Foto in den sozialen Medien teilen, kann man womöglich auch ohne Geotagging eine Menge daraus ablesen. Überlegen Sie genau, was Sie veröffentlichen wollen. Vermeiden Sie es auch, die gleichen Login-Daten für alle Konten zu verwenden – auch eine Emailadresse ist persönlich und soll nicht in die falschen Hände geraten.
- Bin ich sicher, dass die Seiten, die ich aufrufe / Links, die ich klicke / Apps, die ich nutze, nicht schädlich sind?
Öffnen Sie niemals Links in Nachrichten, die Sie nicht erwartet haben, insbesondere wenn Sie den Absender nicht kennen. Bei Webseiten können Sie einen einfachen Sicherheits-Check vornehmen, indem Sie einfach schauen, ob die URL mit https:// oder dem unsicheren http:// beginnt.